Die ostfriesischen Inseln sind eine Gruppe Nordseeinseln im deutschen Bundesland Niedersachsen. Dort liegen sie nur wenige Kilometer vom Festland entfernt. Zwischen Inseln und Festland befindet sich zudem ein ausgedehntes Wattenmeer, was es bei Ebbe zulässt Norderney, Baltrum, Langeroog, Spiekeroog und Wangerooge zu Fuß zu erreichen. Hierzu sollte jedoch ein erfahrener Wattwanderer mitgenommen werden, denn die Gefahr sich zu verirren ist sehr hoch. Insgesamt existieren sieben ostfriesische Inseln. Neben den gerade aufgezählten, gehören auch Juist und Borkum dazu. Die Inseln sind auch außerhalb Deutschlands beliebte Reiseziele. Weiterer Wirtschaftszweig ist der Fischfang.
Norderney ist nach Borkum die zweitgrößte ostfriesische Insel und gehört auch sonst mit zu den großen Inseln Deutschlands. Ihre Größe umfasst ca. 27 Quadratkilometer, wobei rund 85 Prozent der Inselfläche zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zählt. Dieses wurde 2009 zusätzlich zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Der Hauptwirtschaftszweig von Norderney ist der Fremdenverkehr. Die ostfriesische Insel hat vier Badestrände vorzuweisen, die jährlich mehrere hunderttausend Touristen anziehen. Die auf der Insel befindliche Stadt trägt den gleichen Namen – Norderney – und ist die größte Ortschaft auf den gesamten Inseln.
Die Insel selbst kann heute von der Mole in Norddeich erreicht werden oder durch den naheliegenden Flugplatz. Das Klima ist für den Norden typisch, weist eine hohe Luftfeuchtigkeit auf sowie viele Stürme mit Orkanstärke. Der Wind kommt dabei meist aus dem Süden bzw. Südwesten aus Richtung Island und Grönland. Das spezielle Klima hat zur Folge, dass es im Sommer meist kälter und im Winter dagegen wärmer ist als auf dem naheliegenden Festland. Das besondere Klima hat des Weiteren zur Folge, dass Norderney als Nordseeheilbad anerkannt ist und viele Besucher gerade zur Besserung der eigenen Gesundheit dorthin reisen.
Entstanden ist die Insel Norderney aus von der Meeresströmung angespültem Sand. In den Anfängen des Nordseeheilbades Norderney mussten die Gäste in Zelten campieren, da es nicht genügend Unterkünfte gab. Zudem gab es zwei voneinander getrennte Strandabschnitte, je einen für Männer bzw. Frauen. Hier konnten sich die Besucher geschlechtergetrennt baden.
Ihre Bekanntheit erlangte die Insel vor allem durch den Herzog von Cumberland - der König von Hannover – der zusammen mit seiner Frau seine Sommerresidenz auf Norderney erbaute. Mit ihm kam seine Gefolgschaft und es wurden mehrere Gebäude erbaut, die noch heute den Stadtkern von Norderney bilden. Die Anreise zur Urlaubsinsel erfolgte durch Schiffe aus Bremen, die unweit der Insel anhielten und die Passagiere mittels Pferdekarren rüberbrachten. Anschließend wurde eine Dampfschiffverbindung von Norddeich aus erschlossen und zusätzlich die Bahnstrecke zwischen Emden und Norddeich ausgebaut, um weiteren Touristen aus dem Inland die Fahrt nach Norderney zu erleichtern.
Seit 1882 existiert ein Kinderkrankenhaus auf der Insel, das auch heute eine Kinderkurklinik ist, in der Atemwegs- und Hauterkrankungen behandelt werden. Die pollen- und schadstofffreie Seeluft ist besonders gut für die Gesundheit. Neben dem Erholungsurlaub kann der historische Leuchtturm in der Mitte und das am Hafen stehende rot-weiß-gestreifte Leuchtfeuer besichtigt werden. Ebenso findet das Internationale Filmfest Emden-Norderney zum Teil alljährlich für 8 Tage auf der Insel statt. Genauso interessant ist das White-Sands-Festival am Pfingstwochenende – eine sportliche Veranstaltung unter anderem mit dem Windsurf-Cup oder Meisterschaften im Beachvolleyball.